Seit 2023 treibt ein neues Projektteam der TMBW das Datenmanagement im Land voran. Ein Schwerpunkt ist die Wissensvermittlung in die Branche
Mit den jüngsten Entwicklungssprüngen auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz (KI) bekommt auch das Thema Datenmanagement noch einmal zusätzlichen Schub. Das kann durchaus helfen, wenn es darum geht, die nicht immer ganz einfachen Zusammenhänge und Anforderungen zu vermitteln. Davon ist Susanne Bleibel überzeugt, sie ist Teamleiterin Digitalisierung & Datenmanagement bei der Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg (TMBW). „ChatGPT und Co. haben das öffentliche Bewusstsein geschärft“, sagt sie, „vielen ist dadurch erst richtig bewusst geworden, wie radikal sich unsere Arbeits- und Lebenswelten in den kommenden Jahren verändern werden.“ Und Daten spielen dabei eine entscheidende Rolle.
Damit das Urlaubsland Baden-Württemberg bei diesem Transformationsprozess weiter mitspielen kann, hat die TMBW 2023 ein mehrjähriges Förderprojekt des Landes Baden-Württemberg gestartet. Bis Ende 2026 soll das Projekt den digitalen Ausbau der Branche entscheidend vorantreiben. Dafür wurden ein eigenes Team eingerichtet und neue Stellen geschaffen. Neben Susanne Bleibel arbeiten inzwischen Svenja Fischer und Ramona Semmlinger daran, die strategischen und technologischen Grundlagen für ein touristisches Datenmanagement weiterzuentwickeln.
Seit Projektstart ist bereits viel passiert, vor allem die Weiterentwicklung der landesweiten Datenbank mein.toubiz schreitet voran. Mit deren Hilfe werden inzwischen Tausende offene und strukturierte Datensätze aus Baden-Württemberg in den Knowledge Graph der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) eingespeist. Dort stehen sie für eine Vielzahl neuer Anwendungsmöglichkeiten zur Verfügung.
Dabei ist die technische Weiterentwicklung nur die eine Seite der Medaille. Eine weitere Zielsetzung des Projekts ist der Wissenstransfer. Touristische Leistungsträger und Destinationen sollen niederschwellig und gleichzeitig fundiert geschult und befähigt werden.
Denn ohne die Mitwirkung vieler Tourismusschaffender auf regionaler und kommunaler Ebene bleiben alle Bestrebungen reine Theorie. Die eigentliche Datenpflege bleibt Aufgabe der Kolleginnen und Akteure vor Ort. Erklärtes Ziel des Projektteams ist es daher, Grundlagenwissen zu vermitteln und vor allem Überzeugungsarbeit zu leisten. „Nur wer seine Daten nach den neuen Standards erhebt und pflegt, wird auf Dauer sichtbar bleiben“, sagt Susanne Bleibel. Diese Botschaft steht im Mittelpunkt aller Bemühungen.
Zum Auftakt fand im Dezember der „TMBW Data-Day“ in Stuttgart statt. Die Resonanz war groß, die Notwendigkeit einer soliden Datenpflege spricht sich immer mehr rum. Auch die regelmäßigen Online-Seminare zu Bildrechten und anderen rechtlichen Fragestellungen im Tourismusmarketing erfreuen sich großer Beliebtheit.
Veranstaltungen wie diese dienen neben dem Wissenstransfer auch der Vernetzung, einem weiteren Ziel des Projekts. Zu diesem Zweck trifft sich regelmäßig auch das Kompetenzteam Digital, ein Zusammenschluss von Daten- und Digitalfachleuten im Land, das bei strategischen Weichenstellungen jeweils eng einbezogen wird.
Viele weitere Projekte und Initiativen befinden sich bereits in der Pipeline. Geplant sind zum Beispiel E-Learning-Module, mit denen das Wissen rund um Daten, die Datenbank mein.toubiz oder KI-Anwendungen weiter vertieft und jederzeit abrufbar gemacht werden sollen.
Bis zum Abschluss des Projekts Ende 2026 kann sich technologisch noch manches ändern, vor allem im Hinblick auf die rasanten Fortschritte der Künstlichen Intelligenz. Dabei werden Daten garantiert nicht an Relevanz verlieren, ganz im Gegenteil. „KI braucht vernünftige, standardisierte Daten“, sagt Susanne Bleibel, „damit wird sie gefüttert und trainiert.“ Gemeinsam mit ihrem Team und vielen Partnern im Land sorgt sie dafür, dass es in Baden-Württemberg an guten Daten künftig nicht mangeln wird.
Alles, was man zu den Themen Datenmanagement & Digitalisierung sowie zum laufenden TMBW-Projekt wissen muss, steht auf einer eigenen Landingpage im Tourismusnetzwerk.
Mehr erfahren