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Pavillon Stuttgart© Stuttgart-Marketing GmbH/Martina Denker

Ein Kick fürs Land

Mitte Juni beginnt die Fußball-EM in Deutschland. Dabei wollen Stuttgart und Baden-Württemberg mit Filmen, Werbekampagnen, Influencer-Reisen und anderen Maßnahmen als Reiseziel punkten

Quick Wins

Boost erhofft:
Die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) rechnet durch die EM 2024 deutschlandweit mit vier Prozent mehr Übernachtungen ausländischer Gäste.

Neugier wecken:
Mit Videos, crossmedialen Kampagnen und einer App werben die TMBW und Stuttgart-Marketing bei Fußballfans für eine Verlängerung ihres EM-Aufenthalts.

Profitabel:
Das Mega-Event verspricht einen Imagegewinn für den Süden als Reiseziel wie nach der Fußball-WM 2006.

Tipp-Kick-Spielfiguren mit beweglichen Füßen, Gelbe und Rote Karten der Schiedsrichter, Torwarthandschuhe für Sepp Maier: Sie alle haben ihre Wurzeln in Baden-Württemberg. Fußball-Erfindungen wie diese stellt die Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg (TMBW) auf ihrer Landingpage zur Fußball-EM 2024 vor. Diese führt auch zu „überraschenden Reisezielen im Fußballsüden“, wie etwa nach Freiburg und zum Stammcafé des ehemaligen Bundestrainers Jogi Löw.
„Die Website ist einer von vielen Bausteinen, mit denen wir Baden-Württemberg bei internationalen Fußballfans bekannter machen wollen“, sagt Natalie Dietl, Teamleiterin Auslandsmarketing bei der TMBW. Verlinkt auf der Seite ist mit Stuttgart natürlich die Stadt, in der in Baden-Württemberg EM-Spiele stattfinden.

Ein neuer Schub für den Incoming-Tourismus

Das Turnier soll Deutschland ein Plus von bis zu vier Prozent bei den Übernachtungen ausländischer Gäste bescheren, erklärt Petra Hedorfer, Chefin der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT). Die Zahl basiert auf früheren Sportereignissen wie der Fußball-WM 2006. Mit einer Vollauslastung der 64.000 Betten in der Region rechnet auch Andrea Gehrlach, Marketingleiterin bei Stuttgart-Marketing. Die EM bietet zudem die Gelegenheit, Fans und Medien zu zeigen, dass Baden-Württemberg auch in touristischer Hinsicht Meister-Qualitäten hat.
„Wir haben versucht, Gäste schon im Vorfeld zu einem längeren Aufenthalt zu bewegen – nach dem Motto ‚Macht euren Urlaub bei uns, geht in die Verlängerung‘“, sagt Andrea Gehrlach. Unter anderem die Teams von Dänemark, Schottland, Slowenien, Ungarn und Belgien spielen in Stuttgart, „und wir werben auch in all diesen Ländern“, sagt Andrea Gehrlach. Ein besonderer Fokus lag jedoch auf Dänemark und Schottland, da die Fans von dort eine lange Anreise haben und sich ein längerer Aufenthalt in Stuttgart für sie besonders lohnen würde.

„Feel at home – even when you are the away team.“ Der Kampagnen-Claim richtet sich gezielt an ausländische Fans.

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Die TMBW lancierte bereits im Februar eine crossmediale Kampagne in der Schweiz, den Niederlanden und im Großraum London mit Werbung in U-Bahn-Stationen, auf Straßenplakaten, Social Media, Youtube sowie mit Mobile Advertising auf Smartphones und Tablets. „Feel at home – even when you are the away team“, lautet die Botschaft. So setzt die Kampagne etwa in den Niederlanden mit ihren Tulpenfeldern Blumenmotive von der Insel Mainau ein.
Im Vorfeld organisierte die TMBW außerdem Pressereisen mit Medien aus Spanien, Belgien, Dänemark und Frankreich. Auch der erfolgreiche Influencer und Freestyle-Fußballer Andrew Henderson aus Schottland reist während der EM durchs Land und filmt seine Tricks auf der Burg Hohenzollern und am Bodensee.

Bewegtbild soll für Gänsehautmomente sorgen

Auch ein Video gibt es, das Lust auf den Süden machen soll. „Wir haben dafür Stadionszenen in die Region geholt“, sagt Natalie Dietl von der TMBW. Zu sehen sind darin etwa Fußballfans, die Mountainbiker anfeuern. Städte, Landschaften und andere Szenen aus dem Land sind ebenfalls enthalten. Das Video wird schon vor der EM in ausgewählten Quellmärkten und in U- und S-Bahn-Stationen sowie am Gepäckband des Flughafens Stuttgart ausgespielt.

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Beim Public Viewing auf dem Schlossplatz werden ebenfalls Filme über die Stadt gezeigt. Fans können sich einer kurzen kostenlosen Stadtführung anschließen. Stuttgart-Marketing hat außerdem einen „Digital Concierge“ entwickelt, eine App für Hoteliers, die ihren Gästen damit Tipps geben können. Auch eine neue Stuttgart-App gibt es, die neben Infos zur EM touristische Inhalte bietet.
Nicht nur in Baden-Württemberg versuchen die Touristikfachleute, die seltene Gelegenheit zu nutzen. Zu gerne würden alle an den Erfolg der Weltmeisterschaft 2006, an das Sommermärchen, anknüpfen, das Deutschland nicht nur einen Imagegewinn bescherte. Die DZT konnte anschließend bis 2019 jedes Jahr ein neues Rekordergebnis bei den Übernachtungen ausländischer Gäste vermelden. Das führt sie zwar nicht ausschließlich, aber doch zu einem guten Teil auf die Fußball-WM zurück.

Gut zu Wissen

Wann und wo: Die EM 2024 vom 14. Juni bis 14. Juli umfasst 51 Spiele in zehn Städten, davon fünf in Stuttgart (Gruppenspiele am 16. Juni, 19. Juni, 23. Juni und 26. Juni und ein Viertelfinale am 5. Juli). Von den 24 Mannschaften beziehen vier ihr Quartier in Baden-Württemberg: Belgien (Schlosshotel Monrepos in Ludwigsburg), Schweiz (Waldhotel in Stuttgart), Dänemark (Hotel Fritz Lauterbad in Freudenstadt) und Spanien (Öschberghof in Donaueschingen).
Slowenien, Dänemark, Deutschland, Ungarn, Schottland, Belgien und die Ukraine sind die Mannschaften, die in der Gruppenphase in Stuttgart spielen.

Fanzonen in Stuttgart: Über vier Wochen hinweg wird die Innenstadt bespielt. An den fünf EM-Spieltagen rechnet Stuttgart mit bis zu 200.000 Besuchenden. Zentrale Fanzone mit Public Viewing (für 30.000 Fans) ist der Schlossplatz. Dort wird es aber, wie auf dem Marktplatz und dem Karlsplatz, auch an Tagen ohne EM-Spiel ein Programm geben. Kulinarisches Zentrum ist der Schillerplatz, wo Maultaschen (Swabian ravioli), Linsen mit Spätzle und Saiten (Lentils with spaetzle and sausages), Pfitzauf (Swabian soufflé) und viele weitere regionale Spezialitäten serviert werden.